Nachdem mir der Sebastian geraten hatte, einfach mal Geld mehr oder weniger sinnlos zu verprassen, bevor ich irgendwann später mal mit meiner Frau über sowas lange Diskussionen führen muß, hab ich das dann auch nun getan. Karo hatte ich dazu auch nochmal konsultiert mit dem Ergebnis “dann kauf sie halt ^^”. Sicherheitshalber nochmal eine Nacht drüber geschlafen, insgeheim hatte ich wohl gehofft, jemand wäre so vernünftig und würde mir das ausreden.
Zum Glück bin ich ziemlich dickköpfig und wenn ich etwas will, bekomm es in der Regel auch, sofern meine Möglichkeiten das zu lassen. Vor 10 Jahren hatte ich die Gelegenheit verstreichen lassen, da wollte ich so wahnsinnig gern eine Ibanez JPM100-P1 kaufen, leider war diese zu dem Zeitpunkt bereits vergriffen. Schlussendlich hatte ich das Geld in eine Ibanez JEM7 investiert, ein fabelhaftes Instrument wie ich finde, aber halt keine Petrucci und das hing irgendwie immer ein wenig an ihr. Damit ist jetzt Schluß, ab heute bin ich stolzer Besitzer eine MusicMan Petrucci 6 Pearl Red Burst.
Damit gesellt sich nun zu Gina, einer Ibanez RG450 in schwarz die mich seit 15 Jahren begleitet:
Karichma, der Ibanez JEM7 Burnt Stained Blue, die auch schon 10 Jahre bei mir wohnt:
Nora, eine Art & Lutherie CW Cedar Antique Burst, die diesen Sommer bei mir ihr zuhause fand:
nun Jane, besagte MusicMan Petrucci 6 Pearl Red Burst:
Der erste Eindruck wenn man dieses wirklich bildschöne Instrument dann in der Hand hält ist traumhaft. Der Hals erscheint fast noch schlanker als der der JEM. Durch die Lackierung fühlt sie sich weitaus glatter an, die JEM ist ja “nur” gebeizt. Die Saitenlage und Octavereinheit klingt perfekt, das ist wirklich ein Stück besser als bei der JEM, allerdings müßte die auch mal nachjustiert werden …
Der Schaltplan für die 3 Tonabnehmer (2 Humbucker, 1 Piezo) sah erst verwirrend aus, ist aber doch recht simpel. Der Hebel des Vintagetremolo ist “leider” sehr leichtläufig, das bin ich so nicht gewohnt, aber oft benutz ich das eh nicht.
Sei noch zu erwähnen das im Koffer deutlich mehr Platz ist, als in meinem anderen und die MusicMan Leute so schlau waren für das Tremolo ein Stück rauszufräsen, so das man da nichts für den Transport demontieren muß.
Kurz gesagt, ich bin sehr zufrieden mit der Investition und ich glaub sogar ein klein bisschen verliebt 🙂
Edit: So nachdem ich die Gute nun ein paar Stunden ausgiebig bespielt hab kann ich nur sagen, ich glaube nicht nur ich bin verliebt, ich bin es wirklich Oo
Der Sound ist, wie ich finde, phänomenal gut. Die beiden DiMarzio Tonabnehmer gefallen definitv und der Piezo schafft es auch ein wirklich guten Ton zu erzeugen. Einzig die Piezoelektonik auf der Rückseite ist ein bischen blöd, muß man halt mal in Ruhe einstellen und kann zwischendurch nichts dran ändern. Was wirklich störend ist, wenn man keine abgewinkelten Kabel hat, sind die beiden Buchsen, das fand ich mit der halbschräg im Body versenkten in der JEM doch angenehmer. Ansonsten kann man sich allerdings wirklich nicht beschweren, die Verarbeitung ist hervorragend.
Die Saitenlage wie bereits oben angemerkt wirklich erstklassig, selbst der Sattel ist etwas angeschrägt um das zu optimieren, trotz der gleichen Saiten merkt man gleich das man weniger Kraft braucht.
Das Vintagetremolo überzeugt inzwischen auch, wobei ich immernoch finde das der Hebel etwas zu locker sitzt, das verstimmt sich im Gegensatz zum LoPro -Edge der JEM allerdings wirklich gar nicht.
Alles in allem ist die MusicMan also ein würdiger Nachfolger für die inzwischen etwas in Jahre gekommene JEM7 und der hier nicht weiter erwähneswerte Preis erscheint mir durchaus gerechtfertigt.