Land of the Dead

Boah, ich dachte, das tiefe, tiefe Tal der Tränen, gesäumt von Filmen wie “Alone in the Dark” und “Blade Trinity”, wäre durchschritten, aber nein. Vorhang auf für “Land of the Dead”. Was für ein Scheiß!

Zombie-Filme…naja. Teilweise sind die ja wirklich lustig, aber den Großteil der Zeit sind die einfach nur grottig schlecht. Richtig schlecht. Unterirdisch.

Vor allem die Handlung…gibt es nicht, also schnell weiter zu den bekifften Drehbuchschreibern (oder das sind auch alles nur Untote, die tragischerweise ohne kognitive ins Nicht-Leben zurück geschickt worden sind, dafür aber gesegnet mit dem literarischen Superkräften eines Vorschülers).

Und dann kommt sowas raus: Dialog zwischen Hauptfigur und ehemals von mir für sehr sexy (geschrieben klingt das irgendwie doof) gehaltener Nebendarstellerin: unmittelbar zuvor hat der Chef-Zombie-Killer in einem “Hach, shit happens”-Tonfall gebeichtet, dass er seinen kleinen Bruder erschossen hat, weil der sich sonst in einen Untoten verwandelt hätte.

**

Frau, betroffen: “Und Du sagst, Dir ist noch nie etwas schlimmes passiert!”

Mann, fast heiter: “Ist es ja auch nicht, nur meinem Bruder.”

Ganz großes Kino also :-)

Und dann immer diese geballte Inkompetenz auf Seiten der Lebenden: Da haben die eine richtige Armee, viele Waffen und unendlich Munition und was kommt am Ende rum, dann wenn es drauf ankommt? Die Zombies überwinden die den Kontrollposten, weil die Soldaten noch schlechter schießen als Grundwehrdienstleistende bei der ersten Übung (fehlt nur noch friendly fire); wie schlecht muss da die Hand-Augen-Koordination der Leute sein. Es ist ja nicht so, dass Zombie-Massen als bewegliches Ziel durchgehen. Aber nein, da wird nur mit zwei, drei Schüssen der Untote gereizt, der sichere Turm verlassen, um sich sogleich verspeisen zu lassen oder einfach nur sinnlos in der Gegend rumgestanden.

Nebenbei: Wenn ich in solch einer Situation was zu sagen hätte, wäre das letzte Bollwerk gegen den verfaulenden Terror etwas größer ausgefallen. “Thus endeth the lesson.”

Sehr schön (wobei schön hier satirisch im Sinne von unglaublich peinlich verstanden sein möchte) war auch der Versuch, Tiefgang in die Handlung zu bringen. Also fühlt man mit den Zombies, denn die armen Dinger suchen ja auch nur ein Zuhause und wollen einfach mal fest gedrückt werden. Ob man solche Gedanken tatsächlich hat, wenn die Viecher gerade die halbe Bevölkerung angeknabbert haben, ist zumindest zweifelhaft.

Was bleibt ist ein Film für einen DVD-Abend mit viel Bier, um dann herzhaft zu lachen. Mehr aber auch nicht, denn der Film ist schlecht, sehr, sehr schlecht.

Was hingegen wirklich bleibt sind mal wieder Lektionen, die man aus Filmen lernen kann:

Wenn man auf einem Turm ist, bleibt man wohl besser da

In Zombieville sind Skatboards ein no-go

zum Autoklauen immer den gelben und roten Draht verbinden…so blöden Kram wie Wegfahrsperre und Motorsteuerung haben Autos ja fast nie…

Menschen mit guten Augen haben schlechte Ohren

SSM sind gut gegen Zombie-Massen

Elektozäune haben keine Sicherungen