Sin City

Juhu, nach nur sieben Jahren ist es endlich soweit: Ich hab’ eine neue, liebste Comic-Verfilmung.

Bis jetzt war das Blade (der erste Teil; der zweite ist auch noch gut, vom dritten reden wir einfach nicht), denn diese Umsetzung war schnell, cool und voll der sinnlosen Gewalt gegen böse, böse Vampire; zudem fand ich die Musik-Untermalungen der Actionszenen genial. Man denke hier nur an die kleine Mordserie in der Disco: Pumpende Bass-Musik und dazu passende Vampire-cool-um-die-Ecke-bring-Aktionen (hat so ein bisschen was von Mortal Combat: “Flawless Victory”).

Aber jetzt genug von der Vergangenheit, jetzt steht Sin City an der Spitze; und hat von allem, was Blade ausmachte, noch ein bisschen mehr:

Zu den Bildern: Sehr cool, quasi stylisch :-), ein harter Film Noir. Ich finde schwarz-weiß Filme eh cool (wobei ich mich für die inflationäre Wiederholung des vorstehenden Wortes entschuldigen möchte - das wird noch öfter passieren) und der Look hier ist noch eine Ecke plastischer, dunkler. Die sparsame Verwendung einzelner Farben sorgt in den jeweiligen Szenen dafür, den Fokus des Zuschauers zu lenken und auch diese Technik funktioniert. Natürlich gab’ es all diese Techniken schon vor Sin City (das Einfärben ist so alt wie die s/w-Filme selbst) und auch der Rest wie Schnitt und Bildaufbau sind nichts revolutionäres, aber warum sollten sie auch? Das wichtigste ist, dass es funktioniert; schließlich ist der Film ja nur das Remake eines erfolgreichen Comics und warum sollte man für ein solches “Cover” in einem anderen Medium nicht auch Techniken covern? Und genau so wie Sin City ein Stückwerk (nicht negativ gemeint) verschiedener Erzählformate ist, ist es die filmische Umsetzung ebenso.

Die Handlung besteht aus verschiedenen Handlungssträngen, die jeweils um einen Hauptcharakter herum aufbauen. Zwar geht es im Groben immer nur darum, dass ein harter Kerl einer Frau bzw “dame”, wie es im Original so schön heißt, aus der Klemme hilft - wobei: Das englische Wort trifft es ziemlich gut, denn es ist im Kern immer: Ritter in gar nicht so strahlender, sondern eher pechschwarzen Rüstung rettet Nutten-Burgfräulein. Jaja, das ausgeführte Gewerbe ist nicht immer das älteste, sondern auch mal Bardame oder Stripperin, aber das sind nur Nebensächlichkeiten (wobei ich gleich alle eventuell beleidigten Bardamen um Verzeihung bitten möchte). Aber der Reiz der Handlung liegt nicht unbedingt in der Struktur der Handlung (die keinesfalls immer platt und simpel ist), sondern wiederum in der Präsentation bzw. der Präsens der handelnen Figuren; so klischee-haft sie auch sein mögen, so unterhaltsam sind sie zugleich.

Also folgt am Ende das Fazit: Rein ins Kino, denn auf DVD wird dieser Film viel von seiner Brillianz und auch von seinem Wirken verlieren; aber Handlung und Charaktere sind wiederum auch den Kauf der Silberscheibe wert.